Wer durch die Timm-Kröger-Straße fährt, sieht ihn schon von weitem: den bunten Regenbogen, der mit Kreide an eine Hauswand gemalt ist. Auch in manche Fenster in Itzehoe haben Kinder farbenfroh gemalte Regenbogen geklebt. Wie in vielen anderen Städten in Deutschland und zuerst wohl in Italien und Spanien.

Ein Regenbogen erscheint, wenn es noch regnet, aber zugleich die Sonne schon wieder durch die Wolken bricht. Schon darin ein Hoffnungszeichen, daß jeder Regen, und sei er noch so heftig, irgendwann ein Ende hat. In der Bibel ist der Regenbogen das Zeichen, daß Gott es nach der Sintflut weiterhin mit der Menschheit zu tun haben will, daß er einen festen, unverbrüchlichen Bund mit uns schließt: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe, spricht Gott, zwischen mir und euch und allem lebendem Getier bei euch auf ewig: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken, der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. (1. Mose 9,12f) Wer den Regenbogen sieht, wird an das Versprechen Gottes, bei uns zu sein und zu bleiben, erinnert. Ein Versprechen, daß auch dann gilt, wenn wir uns wie in einer Sintflut fühlen. Und auch Gott will sich durch den Bogen immer wieder an sein Versprechen erinnern lassen: Und wenn es kommt, daß ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch. (1. Mose 9,14f)

Angesichts der Zahlen der Erkrankten und der Verstorbenen, in Deutschland und noch viel mehr in anderen Ländern, angesichts des großen Leids, das das Virus über viele Familie bringt, wirken die Regenbögen in den Fenstern und an den Häuserwänden vielleicht ein wenig hilflos. Und dennoch: Wir brauchen solche Zeichen der Hoffnung. Und gerade dieses besonders. Erzählt es doch vom Sonnenschein nach dem Regen. Vom guten Ausgang der Dinge auch nach einer „Sintflut“. Und von dem unverbrüchlichen Versprechen Gottes an uns, mit uns verbunden zu sein und zu bleiben alle Tage auch durch Regen und „Sintflut“ hindurch.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk