Gott des Erbarmens, wir kommen zu dir mit aller Angst und Not im Angesicht des Krieges. Neige Deine Ohren und höre uns, wenn wir dich bitten:
Für die Menschen in der Ukraine, denen Zukunft und Leben durch die Gewalt des Krieges genommen werden. Für die Kinder und Frauen, Mütter und Großmütter, die ihre Heimat verlassen, auf ungewissen Wegen unterwegs sein müssen. Für die Männer, die zur Verteidigung zurückbleiben.
Für die russischen Soldaten, die für den Machtwahn der russischen Führung in den Tod geschickt werden, für ihre Familien, die um sie trauern.
Für alle Menschen, denen die Alpträume lang vergangener Tage wieder bleischwer auf der Seele liegen.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich, schenk ihnen Kraft und Trost.
Gott des Friedens, seit ewigen Zeiten schon lebt dein Traum vom Frieden in uns Menschen, in dem wir Schwerter zu Pflugscharen schmieden und nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Wir danken dir für alle Menschen, die diesen Traum bewahren, einstehen dafür in ihren Gebeten und allen Taten der Unterstützung und Solidarität für die Menschen in der Ukraine. Wir danken dir für das hunderttausendfache “Ja” zum Frieden in aller Welt, für jeden, der dafür aufsteht, dass dieser Traum lebt. Wir danken dir für den Mut der Menschen in Russland, die ihren Machthabern das “Nein” zum Krieg entgegen halten.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich, stärke sie und ermutige alle Menschen guten Willens, die Wege des Friedens zu gehen.
Gott, der du uns mit deinem Geist erfüllst, schenk uns weise Herzen, mit denen wir in aller Unsicherheit nach den rechten Wegen zum Frieden fragen können. Sende deinen Heiligen Geist auch zu den Machthabern und Verantwortlichen in Russland, in Staat und Kirche, dass sie sich abwenden von ihren Wegen des Verderbens.
Wir bitten dich: Herr, erbarme dich. Lass dein Licht leuchten, wo es dunkel ist, deinen Frieden sich ausbreiten, wo noch Gewalt herrscht, stärke in uns die große Hoffnung, dass deine Liebe und das Leben das letzte Wort haben werden. Amen
Wer in Gemeinschaft für den Frieden beten möchte, ist eingeladen zu den Mittagsgebeten in St. Laurentii, Dienstag bis Freitag, jeweils 12.00 – 12.15 Uhr, und Donnerstags, jeweils ab 18.05 Uhr (nach dem Abendgeläut).
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine beten wir im Gottesdienst und in den Friedensgebeten Worte aus dem 31. Psalm.
Herr, auf dich traue ich,
lass mich nimmermehr zuschanden werden,
errette mich durch deine Gerechtigkeit!
Neige deine Ohren zu mir, hilf mir eilends!
Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest!
Denn du bist mein Fels und meine Burg,
und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen.
Du wollest mich aus dem Netze ziehen,
das sie mir heimlich stellten;
denn du bist meine Stärke.
In deine Hände befehle ich meinen Geist;
du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
…
Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte,
dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele
und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes;
du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst!
Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib.
Denn mein Leben ist hingeschwunden in Kummer
und meine Jahre in Seufzen.
…
Ich bin vergessen im Herzen wie ein Toter;
ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.
Denn ich höre, wie viele mich verleumden:
Schrecken ist um und um!
Sie halten Rat miteinander über mich
und trachten danach, mir das Leben zu nehmen.
Ich aber, Herr, hoffe auf dich
und spreche: Du bist mein Gott!
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen.
Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht;
hilf mir durch deine Güte!
Herr, lass mich nicht zuschanden werden;
denn ich rufe dich an.
…
Wie groß ist deine Güte, Herr,
die du bewahrt hast denen, die dich fürchten,
und erweisest vor den Menschen
denen, die auf dich trauen!
Du birgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Rotten der Leute,
du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.
Gelobt sei der Herr; denn er hat seine wunderbare Güte
mir erwiesen in einer festen Stadt.
Ich sprach wohl in meinem Zagen:
Ich bin von deinen Augen verstoßen.
Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie.
…
Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des Herrn harret!
Wir beten sie zusammen mit Menschen in der Ukraine, die aus ihnen Halt und Trost in ihrer bedrängten und notvollen Lage schöpfen.