Wer mag, zündet die Kerzen am Tannenbaum oder eine andere Kerze an.

Wir hören die Worte des Engels an die Hirten:
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. (Lukas-Evangelium 2,10)

Gebet
Barmherziger Gott und Vater,
die Botschaft des Engels an die Hirten klingt aus der Heiligen Nacht zu uns herüber. Wir hören sie in unserer Angst um Menschen, die uns nahe sind,
wir hören sie in der Trauer um Verstorbene,
wir hören sie in Einsamkeit und unseren Sorgen um die Zukunft.
Wir hören sie im Dunkel unserer Tage.
Wir bitten dich:
Öffne unsere Ohren und unsere Herzen, dass wir die Worte Deines Engels hören und sie uns gewiss machen:
Dein Sohn ist geboren, das Licht der Welt zu sein, das die Finsternis erhellt. Dein Sohn ist geboren, Jesus Christus, Er kommt uns nahe, ist und bleibt bei uns. Wo auch immer wir sind, wie auch immer unser Leben gerade aussieht. Heute und alle Tage. Amen

Im Lukas-Evangelium im 2. Kapitel (Verse 1-20) lesen wir:
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Fürbittgebet
Unser Gott, Vater aller,
Dein Sohn ist geboren, als Kind liegt Er in der Krippe:
Wir bitten dich für alle Kinder, hier in unserer Stadt und überall auf der Welt: Schütze sie vor Gewalt, lass uns alle mit einstehen für ihre Rechte auf Unversehrtheit, körperlich und seelisch, auf Zukunft und Hoffnung, sie in Liebe begleiten.

Dein Sohn ist geboren, uns das Licht der Welt zu sein.
Wir bitten dich für alle Kranken, für die, die um ihr Leben kämpfen.
Für die Menschen, die an Sterbebetten sitzen, für alle Trauernden.
Für die, die einsam sind und verlassen.
Erhelle ihr Dunkel durch Dein Licht.

Dein Sohn ist geboren, der Heiland der Welt zu sein.
Wir bitten dich für alle Ängstlichen und Furchtsamen.
Für die, die um ihre Zukunft fürchten, die die Existenzsorgen um den Schlaf bringen.
Für die, die erschöpft und müde sind. In den Krankenhäusern, auf den Intensivstationen, in den Pflegeheimen, in Schulen und Kindergärten, in den Familien.
Tröste sie, schenk ihnen neuen Mut. Und stärke uns, dass wir, wo wir nur können, uns den Menschen zuwenden, die uns brauchen, Hilflosen helfen, Niedergedrückte aufrichten, Brücken bauen und versöhnen, wo es Not tut, von Deinem Heil und Deiner Kraft weitergeben.
Dein Sohn ist geboren, der Friedefürst zu sein.

Wir bitten dich für den Frieden, der an vielen Orten so bedroht ist. Hilf uns, immer wieder unsere Schritte auf die Wege des Friedens zu lenken, zu versöhnen und auszugleichen, wo Trennungen in der Gesellschaft bei uns aufbrechen, stärke uns in unserer Sehnsucht nach dem Frieden. Wir bitten dich für alle, deren Sinn und Geist so von Unfrieden beherrscht sind, dass sie Gewalt und Terror in alle Welt tragen. Lass deinen Frieden stärker sein.

Unser Gott, in der Stille bringen wir vor Dich, was auf unseren Herzen liegt.

Gemeinsam mit Christinnen und Christen in aller Welt beten wir:
Vater Unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen

Dieser Segen wird uns Menschen seit über 2000 Jahren zugesprochen. Er sagt uns zu, dass Gott bei uns ist alle Tage:

Gott segne dich und behüte dich;
Gott lasse Sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
Gott erhebe Sein Angesicht auf dich und schenke dir Seinen Frieden. Amen

Und zum Abschluss ein Wunsch für Sie, für uns alle:

Sagt es leise weiter;
sagt allen, die sich fürchten,
sagt leise zu ihnen:
Fürchtet euch nicht,
habt keine Angst mehr,
Gott ist da.
Er kam unsere Welt,
einfach, arm, menschlich.
Sucht ihn,
macht euch auf den Weg!
Sucht ihn dort, wo ihr arm seid,
wo ihr traurig seid und Angst habt.
Da hat er sich verborgen,
da werdet ihr ihn finden,
wie einen Lichtschein im dunklen Gestrüpp,
wie eine tröstende Hand,
wie eine Stimme, die leise sagt:
Fürchte dich nicht.