“Zusammenhalt hat viele Gesichter”. Das haben wir in den vergangenen Monaten auch in der Innenstadtgemeinde in eindrücklicher und berührender Weise erfahren. Wie viele Menschen waren bereit, anderen zu helfen im Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Krise und kleine und große Zeichen des Zusammenhalts, des Trostes und der Lebensfreude weiterzugeben!

Da waren die Mitglieder des Lions Club und des Rotary Clubs Itzehoe, die für sieben Wochen die “Terrine to go” finanzierten und älteren Menschen in Itzehoe zweimal in der Woche leckeres Essen ins Haus brachten. Die Dankbarkeit für die Mahlzeiten, die bei vielen sogar für zwei Tage reichten, und besonders auch für die freundlichen Lebenszeichen in Zeiten der sozialen Distanz, war groß bei den Empfängern und Empfängerinnen – und auch wir sagen herzlichen Dank für dieses großartige von Lutz Bitomsky angeregte Projekt!

Da waren die Bläserinnen und Bläser, die von Ostern bis Pfingsten jeden Abend um 18.05 Uhr vom Kirchturm von St. Laurentii hoch über der Stadt gespielt haben. Für viele Menschen in Itzehoe sind die Türmer und das Glockengeläut um 18.00 Uhr wichtige Hoffnungszeichen gewesen. Vielen Dank allen Musizierenden, die in den letzten Wochen auch mehrfach vor Seniorenheimen in Itzehoe gespielt haben, um gerade den noch immer sehr isolierten Bewohnerinnen und Bewohnern dort eine Freude zu machen.

Ebenso herzlichen Dank allen, die seit Juni jeden Samstag morgen um 11.00 Uhr auf der Terrasse neben St. Laurentii musizieren; viele sind Mitglieder musikalischer Ensembles unter der Leitung von Dörthe Landmesser und Stephan Reinke, manche Musiker und Musikerinnen haben sich zusätzlich gemeldet, um in einer Zeit, in der es noch kaum Konzerte in geschlossenen Räumen gibt, die Musik mitten in der Stadt erklingen zu lassen.
Da waren und sind die Sängerinnen und Sänger der Kantorei, die in den Gottesdiensten in St. Laurentii stellvertretend für die Gemeinde, die es ja bislang nur unter freiem Himmel darf, gesungen haben.

Da waren Susanne Glimm und Benno Ahting, die zu Karfreitag und Ostern um die Kirche herum im wörtlichen Sinne Zeichen gesetzt haben, so dass auch in der schrecklichen gottesdienstlosen Zeit die Verkündigung von Tod und Auferstehung Jesu Christi erkennbar waren.

Da waren die Mitglieder des Kirchengemeinderates der Innenstadtgemeinde, die über Wochen als Glöckner die Verantwortung übernommen haben, daß um 18.00 Uhr die Glocken von St. Laurentii zu hören sind. Da war Gerhard Goebel, der über Wochen Predigten und Andachten in St. Laurentii als Audiodateien aufgenommen und auf unsere Website gestellt hat.
Da war Achim Franzen aus St. Margarethen, der mit großer Kompetenz und ebensolchem Humor Andachten und Gottesdienste gefilmt, geschnitten, vorführfertig gestaltet hat, so dass es z.B. den Pfingstmontagsgottesdienst des Kirchenkreises aus St. Michaelis und St. Laurentii online zu sehen gab. Für unzählige Stunden Arbeit und besonders auch für die motivierende und humorvolle Art herzlichen Dank!

Da war Jörn Rave, der den Gemeinden der Region Itzehoe die besondere Möglichkeit eröffnete, Gottesdienste im Autokino zu halten; dreimal hat die Innenstadtgemeinde an den Filmgottesdiensten dort mitgewirkt. Herzlichen Dank an den Initiator, sein Team und an Stephan Reinke, der die Gottesdienste musikalisch gestaltet hat, sich um Lizenzen und viel Technisches gekümmert hat.

Da war Herr Jahn von der Victoria-Apotheke, der uns spontan für die ersten Gottesdienste in St. Laurentii ab dem 10. Mai seinen Desinfektionsspender geliehen hat. Vielen Dank!
Da war der Haustechniker des Caritas-Heimes St. Josef, Frank Baeccera, der uns einen eigenen Desinfektionsspender – ein geschmiedetes Männchen mit Fliege und imposantem Schnurrbart – selbst baute. Einen besonderen Dank, auch an die Leiterin des Caritas-Heimes, Denise Bremer, für diese liebevolle und kreative Unterstützung, die zugleich ein Stück gelebter ökumenischer Gemeinschaft ist.
Da war Hans Graf zu Rantzau, der auf unsere Bitte hin sofort den Klostergarten für Gottesdienste unter freiem Himmel zur Verfügung stellte, bei denen wir dann ja auch als Gemeinde fröhlich singen dürfen. Vielen Dank an ihn und auch an Herrn Grimm, der uns die nicht kleine Fläche vorher gemäht hat!

Und da waren und sind unzählige Menschen in der Gemeinde, die Nachbarschaftshilfe leisten, einander zuhören, Sorgen und Ängste teilen und Zeichen der Freude weitergeben, die füreinander beten, auch das ein wesentlicher Teil des Zusammenhaltes und der Verbundenheit.
Sie alle haben das zum Zusammenhalt beigetragen, was sie richtig gut können: Ideen entwickeln, organisieren, kochen, nähen, ein Instrument spielen, singen, filmen, zuhören, erzählen, schreiben, andere stärken, beten. Im 1. Petrusbrief heißt es: Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes. (1. Petr 4,10)! Für alles Engagement, für Zeit, Kraft und großzügige materielle Unterstützung möchten wir von Herzen danken.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk