08. November 2020 · Kategorien: Andacht

Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Mt 5,9) Diese Worte Jesu aus der Bergpredigt stehen über dieser Woche. Wir hören von islamistischem Terror in Wien und anderswo, von Gewalt gegen Demonstrierende in Weißrussland. Von gewalttätigen Ausschreitungen bei der Demonstration der Corona-Leugner in Leipzig, von Angriffen auf Journalisten und Polizisten. Und gleich nebenan, in der Kirchenstraße in Itzehoe, schreien sich Menschen an, die unterschiedlicher Auffassung über die Maskenpflicht sind. Unversöhnlichkeit breitet sich aus, ein stures und starres Gegeneinander, verbale Gewalt. Und zwischen Worten und Taten liegt manchmal nur ein kleiner Schritt.

Mitten hinein in diesen epidemisch wirkenden Unfrieden hören wir Jesu Worte von den Friedensstiftern, die Gottes Töchter und Söhne heißen. Dem Wortsinn nach spricht Jesus hier von Friedensmachern, von Menschen, die Frieden schaffen, durch ihre Worte und ihre Taten. Indem sie versöhnlich und versöhnend wirken, Gräben überbrücken und Mauern einreißen, Worte der Verbundenheit und des Respektes verwenden, nicht der Abgrenzung und Entwertung. Worte, wie sie in diesen Tagen der designierte 46. Präsident der USA in seiner Rede fand, in der er betonte, seine politischen Gegner und er seien keine Feinde. Es sei die Zeit, die Trennungen aufzuheben, die Verbundenheit wahrzunehmen, einander zu sehen, aufeinander zu hören, einander zu achten. In diesen Worten klingt die tiefe Sehnsucht nach Frieden mit, aber auch die Hoffnung, daß Frieden machbar ist: It’s a decision, it’s a choice we make. Es ist eine Entscheidung, eine Wahl, die wir treffen.

Frieden zu stiften ist aber nun keinesfalls nur eine Aufgabe von einigen wenigen, die an prominenten Positionen sitzen. Frieden fängt bei jedem und jeder von uns an. Und nicht erst in unseren Worten und Taten, sondern schon in unserem Inneren. Luther hat die Worte Jesu übersetzt mit Selig sind die Friedfertigen. Friedfertigkeit ist eine Gesinnung, eine innere Haltung, wenn man so will, die Voraussetzung für das Friedenstiften. Und sie erwächst aus dem Frieden, den wir in uns erfahren, mit uns und unserem Sosein, auch mit den eigenen Schattenseiten und Grenzen. Wer sich vom Gott des Friedens angenommen weiß, ganz und gar, braucht seine Identität nicht durch Abgrenzung, Feindschaft und Streit zu bestimmen. Wer sich vom Heiligen Geist, der ein Geist des Friedens ist, innerlich erfüllen und bewegen lässt, lebt aus dieser Kraft und kann sie ausstrahlen. Durch eine Haltung, die um die verschüttete und zerrüttete Verbundenheit zwischen uns Menschen (und auch zwischen allen Geschöpfen) trauert und sich nach ihrer Wiederherstellung sehnt. Durch den Blick, der auch in dem, der mir zutiefst fremd ist, noch Menschenschwester und -bruder sieht. Durch Worte, die nicht öl ins Feuer gießen, sondern es zu löschen helfen, durch alles Tun, das verbindet, versöhnt und heilt. Und durch das Bewahren der großen Hoffnung, daß Frieden auch Gottes letztes Wort für uns ist und bleiben wird. Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht Gott, Gedanken des Friedens, nicht des Leides, daß ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jer 29,11)

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

30. Oktober 2020 · Kategorien: Andacht

Es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot. (Mk 4, 37) So erleben es die Jünger auf dem See Genezareth. Die Erfahrungen dieses Jahres versetzen auch uns mitten in ein aufgewühltes Meer. Und nun brandet die zweite „Welle“ der Pandemie heran. Und mit ihr die Gefühle der Bedrohung, der Unsicherheit, der Angst.

Fürchtet euch nicht, hören wir als Wort Jesu im Evangelium für den Reformationstag (Mt 10, 28). Aber wie sich nicht fürchten, wenn es doch so vieles gibt, was zum Fürchten ist? Dass das so ist, weiß Jesus auch: In der Welt habt ihr Angst, sagt er uns mit klarem Blick auf die Realitäten. Ja, haben wir: Vor religiösen Fanatikern und vor Kriegstreibern, vor machtbesessenen Potentaten und Populisten, vor dem Zerbrechen unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Vor einem Virus und seinen bislang undenkbaren Folgen. Fürchtet euch nicht heißt nicht, verschließt die Augen davor, zieht euch in eure Nischen zurück, wo vielleicht die Brandung nicht so zu hören ist. Fürchtet euch nicht heißt, lasst euch nicht überwältigen von dem, was euch Angst macht. Nicht lähmen, auch nicht manipulieren. Das geht nämlich ziemlich gut mit Menschen, die Angst haben. Entängstigt euch, so hat es ein katholischer Theologe, Paul Zulehner, treffend ausgedrückt.


Entängstigt euch! Wer mitten in der Brandung steht, braucht eines, um nicht von Angst überwältigt zu werden: festen Grund unter den Füßen. Was aber gibt festen Halt, von welchem Grund sagen wir, ganz frei nach Luther: Hier stehe ich – und kann auch stehen bleiben, wenn die Wellen anbranden? Einen anderen Grund kann niemand legen als den der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. So hören wir es von Paulus (1. Kor 3,11) . Vier Gedanken dazu, was es heißt, auf diesem Grund zu stehen:

  1. Es heißt aus der Vergebung zu leben: Aus der, die uns durch Jesus Christus geschenkt wird, und genauso aus der, die wir anderen geben. Z.B. den Menschen, die Verantwortung in diesen Zeiten übernehmen und damit immer auch das Risiko von Fehlentscheidungen, ob nun in der Politik oder in der Leitung von Einrichtungen. Wir werden einander viel zu vergeben haben, sagte Jens Spahn zu Beginn der Pandemie. Ohne Versöhnlichkeit und Vergebungsbereitschaft und den Verzicht auf Schuldzuweisungen reißen die Wellen uns von den Füßen und als Gesellschaft und Gemeinschaft auseinander.
  2. Es heißt aus der Liebe zu leben. Wo Christus der Grund ist, auf dem wir stehen, ist die Liebe die größte Kraft Gottes in uns und die höchste Richtschnur des Lebens. Halte lieb deinen Genossen, er ist wie du. (Mk 12,31 Übers. Martin Buber). Während Angst trennt und entsolidiarisiert, verbindet die Liebe uns miteinander. Und was heißt das, um nur eine Frage zu nennen, im Umgang mit den Menschen in Senioren- und Pflegeheimen? Heißt es nicht, ihnen die menschliche Begegnung, die Berührung, das Lächeln und die freundlichen Worte von Angesicht zu Angesicht auf keinen Fall vorzuenthalten?
  3. Es heißt aus der Hoffnung zu leben, dass das Leben gebunden an Zeit, Raum und Körperlichkeit nicht unser einziges ist. Und daraus Gelassenheit zu schöpfen, auf dass wir nicht meinen, um jeden Preis jedes Lebensrisiko vermeiden zu wollen.
  4. Und es heißt Vertrauen zu bewahren: Dass es einen gibt, der auch mitten im Sturm dabei ist und bleibt. Und dessen Macht größer ist als die Macht all dessen, was uns ängstigt. So wie die Jünger es mitten auf dem See Genezareth erleben. Er ist der, dem Wind und Meer gehorsam sind. Und deshalb: Fürchtet euch nicht. Entängstigt euch. Denn Ihr habt einen festen Grund, auf dem Ihr stehen könnt. Auch mitten in der Brandung.
    Amen

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

13. Oktober 2020 · Kategorien: Andacht

Zwei Apfelbäumchen haben wir gepflanzt. An der Südseite der St. Laurentii-Kirche, wo sie Sonne bekommen. Die Bäume sind ein Geschenk des Kirchenkreises an die Innenstadtgemeinde. So wie wir haben am Sonntag viele Gemeinden, Kindergärten und andere kirchliche Einrichtungen einen oder zwei Bäume geschenkt bekommen. Danke! Für mich ist es das erste Mal, daß ich einen Apfelbaum pflanze. Ich male mir sofort aus, wie wunderschön die Bäumchen blühen werden. Und denke daran, daß nichts so lecker schmeckt wie ein gedeckter Apfelkuchen. Bis es so weit ist, dauert es aber vermutlich noch einige Zeit. Doch der Anfang ist gemacht.

Einen Apfelbaum zu pflanzen, natürlich auch einen anderen Obstbaum, macht einfach Freude. Weil in dem Bäumchen eine Verheißung liegt. Was heute gepflanzt, gepflegt und gehegt wird, kann morgen mit seinen Blüten meinen Tag verzaubern, kann übermorgen Frucht tragen. Und das oft sogar für richtig viele Menschen. In einem Apfeljahr können Gärtner davon ein Lied singen, wie vielen Freunden und Nachbarn sie Äpfel schenken, Apfelgelee oder Saft. Wenn ich einen Apfelbaum pflanze, kann es auch geschehen, daß ich selbst keine der Früchte mehr genieße. Daß sie erst denen schmecken, die nach mir kommen, meinen Kindern, Enkeln, Urenkeln. Dass erst sie im Schatten seiner Krone sitzen oder ihre Schaukel an den stärksten Ast hängen. In dem Bäumchen liegt also auch die Fürsorge für die kommende Generationen, für ein lebenswertes Morgen.

In einer Zeit großer Krise, als das Volk Israel nach Babylon weggeführt war, fernab der Heimat und unglücklich im Exil, forderte der Prophet Jeremia die Israeliten auf: Pflanzt Gärten und esst ihre Früchte. Eine Lebensgrundlage sollten sie sich dort schaffen, zugleich damit Verantwortung für die Stadt, in der sie nun lebten, und die Menschen dort übernehmen: Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl, (Jer 29,7) so werden die Israeliten aufgefordert. Einen Garten haben wir (noch) nicht gepflanzt. Aber zwei Apfelbäumchen sind schon mal ein Zeichen für die Bereitschaft. Verantwortung zu übernehmen. Für ein kleines Stückchen Lebensraum im wahrsten Sinne des Wortes, Lebensraum mitten in der Stadt, in dem Menschen aufatmen, Ruhe finden und, ja, Nahrung für die Seele und den Leib. Und nicht nur Menschen, auch Insekten – nicht zu vergessen.

Und nicht zuletzt sind die Bäumchen noch etwas: Zeichen der Hoffnung. Darauf, daß Gott das, was wir säen und pflanzen, wachsen lässt: Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen liegt in des Himmels Hand, so haben wir es alle Jahre an Erntedank gesungen (und dieses Jahr gehört). Und daß Er uns auch jetzt mitten in der Krisenerfahrung unserer Zeit ein Morgen eröffnen will. Den Israeliten, die ihre Gärten pflanzten, sagt Gott zu: Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jer 29,11) Darauf dürfen wir auch getrost hören. Und hoffen.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

Foto: Kristina Mehlert (NR)

17. September 2020 · Kategorien: Andacht

Einen Plan B muss ich haben, wenn der ursprünglich gefasste Plan – Plan A eben – nicht funktioniert, nicht umgesetzt werden kann. Wenn mein Auto in der Werkstatt ist, ist Plan B vielleicht mit dem Zug oder dem Rad zu fahren. Wenn Urlaub in der Ferne nicht möglich ist, ist Plan B mich an meinem grünen Balkon und der waldreichen Umgebung von Itzehoe zu erfreuen. Wenn wir mit Menschen nicht an einem Ort zusammen sein können, ist Plan B über andere Wege Kontakt zu halten und zu kommunizieren, über Telefonate, Video-Chats, Briefe, kleine Zeichen der Zusammengehörigkeit.

Die Corona-Pandemie ist, nicht nur in der Zeit des Lockdowns, auch jetzt noch eine Hoch-Zeit für Plan B. In den Familien, in den Gemeinden, in der Wirtschaft, in der Politik. Ursprünglich gefasste Pläne greifen nicht mehr, Veränderungsbereitschaft und Flexibilität sind notwendig, die je persönliche und noch mehr die gemeinsame Suche nach Plan B. Vielleicht resultieren ja auch der sich in den Demonstrationen der Gegner der Corona-Maßnahmen niederschlagende Unmut und ihre Frustration aus mangelnder Bereitschaft oder Fähigkeit, sich individuell und gemeinschaftlich eben auch auf so etwas wie Plan B einzulassen?

Plan B klingt zuerst nach menschlichem Denken, Planen, Handeln. Aber es scheint mir ein reizvoller Gedanke zu sein, daß auch Gott oft nach einem Plan B handelt. An uns und mit uns. Ich bin fest davon überzeugt, daß Gott mich in meinem Leben leitet. Die Worte aus dem Lied von Klaus-Peter Hertzsch „Vertraut der neuen Wegen“ sprechen mir aus dem Herzen: „Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht, der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.“ Zum Leiten gehören aber immer zwei, einer der leitet und einer, der oder die sich leiten lässt. Gott hat uns als freie Geschöpfe geschaffen, die sich seiner Leitung anvertrauen können, dies aber auch verweigern können. Oder schlicht nicht darauf achten, nicht darauf hören. Die Paradies-Geschichte erzählt davon. Und auch davon, daß Gott dann einen Plan B mit den Menschen hat, daß Seine Geschichte mir uns trotzdem weitergeht. Und auch die Sintflut-Geschichte erzählt davon, daß Gott, als Er merkt, daß Plan A mit uns Menschen nicht greift, Plan B fasst. Gottes Plan B ist der Plan, der uns trotz allem, was bei uns Menschen dagegen spricht, Zukunft eröffnet: Meinen Bogen habe ich gesetzt, sagt Gott, in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. (1. Mose 9,13) Und dieser Bund soll ein ewiger sein; und solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)

Hätte Gott an Plan A festgehalten, hätte es keine Zukunft für uns gegeben. Gott kennt auch für uns einen Plan B, einen Plan, der uns Zukunft eröffnet und uns in diese leiten will. An uns ist es wahrzunehmen, wenn Plan A nicht mehr trägt, uns nicht mehr auf guten und richtigen Wegen führt. Und daß Plan A der Menschheit – Wachstum um jeden Preis – das nicht mehr tut, das kann kaum noch einer leugnen. An uns ist ist auch zu hören, wie denn ein Plan B in Gottes Sinne, nach seinem Willen sein könnte, und bereit zu sein uns zu verändern, umzukehren und auf neuen Wegen zu gehen. Einzeln und gemeinschaftlich. Und es ist an uns, an dem Vertrauen auf Gott und seine Bereitschaft, seinen Willen festzuhalten, trotz allem mit uns nach Seinem Plan B zu handeln. Dietrich Bonhoeffer hat das mit ganz anderen Worten wunderbar ausgedrückt: „Ich glaube daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. “ Oder so gesagt: Ich glaube, daß Er auch, wenn wir vor den Scherben von Plan A stehen, noch einen Plan B für uns hat. Auf den Er uns leiten will und für den Er uns braucht.

Amen

02. September 2020 · Kategorien: Andacht

74318. So lautet die stolze Zahl der Kilometer, die 475 Radfahrerinnen und Radfahrer bislang beim dreiwöchigen Stadtradeln für die Stadt Itzehoe zurückgelegt haben. Die Gründe für die Mitglieder der 37 Teams, mit Lust und Energie nicht nur in diesen Wochen in die Pedalen zu treten, sind vermutlich recht unterschiedlich. Den einen ist der Gedanke des Umwelt- und Klimaschutzes und der nachhaltigen Lebensgestaltung wichtig, denn jeder Kilometer, der statt mit dem Auto mit dem Rad gefahren wird, spart CO2. 74318 gefahrene Radkilometer bedeuten immerhin eine Einsparung von 11t Kohlendioxid-Ausstoß. Andere fahren Rad, weil sie auf diese Weise der Fortbewegung viel mehr von der Landschaft wahrnehmen, schneller mal zu einem Schwätzchen am Straßenrand anhalten können, Tiere sehen, die sich beim Herannahen eines Fahrradfahrers meist nicht stören lassen, sich am Blick auf die Weite des Himmels erfreuen.Und dann gibt es die Motivation, dem Körper, der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Und genauso der Seele und dem Geist. Einmal ganz abgesehen von der Ausschüttung des Glückshormons Serotonin, die durch die Bewegung angestoßen wird – Radfahren hilft auch zur Klärung der Gedanken und zur Aufmunterung an trüben oder bedrückten Tagen. Der Autor von „Sherlock Holmes“, Arthur Conan Doyle, schrieb schon vor etwa 100 Jahren: „Wenn du niedergeschlagen bist, wenn dir die Tage immer dunkler vorkommen, wenn dir die Arbeit nur noch monoton erscheint, wenn es dir fast sinnlos scheint noch zu hoffen, dann setz dich einfach aufs Fahrrad, um die Straße herunterzujagen, ohne Gedanken an irgendetwas außer deinem wilden Ritt.“

Auch wenn ein „wilder Ritt“ mit dem Rad aus Sicherheitsgründen und in Itzehoe – um es deutlich zu sagen – auch im Blick auf die Radwegesituation keinesfalls empfehlenswert ist, die therapeutische Wirkung des Radfahrens ist ohne Zweifel eine nennenswerte. Es ist wunderbar, sich einfach aufs Rad zu setzen, ein Gefühl von Freiheit zu haben – eine Frau sagte mir mal: Radfahren ist für mich wie fliegen -, sich an den Eindrücken am Weg zu erfreuen und dadurch das Herz weit zu machen, durch die gleichmäßige Bewegung eine innere Ruhe in die Gedanken zu bringen und Fragen, Sorgen, Ängste zumindest für die Zeit des Fahrens einmal zu lassen. In dem Wissen, daß ich währenddessen ohnehin nichts tun, nichts ändern kann. Und vor allem in dem Vertrauen, daß da Einer ist, dem ich sie getrost auch überlassen darf. Und darauf hoffen darf, daß Er mir Wege, Möglichkeiten, auch Klärungen und Antworten zeigen wird, wenn ich ihn lasse. So wie Paul Gerhardt es in Aufnahme des 37. Psalms geschrieben hat: Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

Es ließe sich nun noch fragen, ob Gott eigentlich auch Fahrrad fährt, wie es in dem Titel des schönen Erinnerungsbuches des holländischen Schriftstellers Maarten t’Hart heißt. Dazu lässt sich wohl nicht sicher etwas sagen. Aber daß Er mitfährt mit uns, wenn wir uns auf den Weg machen voller Vertrauen auf Ihn und uns und unsere Gedanken, Sorgen, Fragen, Nöte, alles, was in uns ist, getrost ihm überlassen, davon bin ich überzeugt.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

26. Juli 2020 · Kategorien: Andacht

„Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust; ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst.“ Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheimes St. Josef singen die vertrauten Liedzeilen von Paul Gerhardt. Daß wir alle verschiedene Tonarten singen, stört niemanden wirklich, auch nicht Klaus Schneider, der uns auf dem Keyboard begleitet. Hauptsache, wir dürfen singen. Nicht nur mit dem Herzen, sondern eben auch mit dem Mund. Auch deshalb feiern wir unseren Gottesdienst draußen, wo in der frischen Luft die Aerosole gleich im Winde verwehen. So daß nach jetzigem Stand der Erkenntnis die Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 mehr als gering ist. Auch in St. Laurentii haben wir schon mehrere Male Open-Air Gottesdienst im Klostergarten gefeiert und uns dort zum Seniorenkreis getroffen. Weil der Garten groß ist, können wir Abstand halten und doch mit vielen zusammen sein. Und eben auch singen. Die Freude darüber war jedes Mal in den Gesichtern zu lesen. Manche sagten, sie seien vor allem deshalb gekommen, weil sie endlich wieder einmal mit anderen zusammen singen dürften, nicht nur allein und unter der Dusche.

Singen ist für zahllose Menschen Ausdruck von Lebensfreude und einzigartige Möglichkeit, das auszudrücken, was sich mit gesprochenen Worten nicht so eindrücklich fassen lässt. Eine Liebeserklärung ist wunderbar, ein Liebeslied noch wunderbarer. Auch für das Lob Gottes ist das Singen seit jeher eine unverzichtbare Weise des Ausdrucks gewesen. Die Psalmen, ursprünglich ja auch gesungen, sind voll der Aufforderungen zum Singen: Singet Gott, lobsinget seinem Namen. (Psalm 68,5) Aus der Fülle ihres Herzens, ihrer Erfahrungen mit Gott, bekennen die Beter: Ich will dem Herrn singen mein Leben lang. (Psalm 104,33) Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen.

Was uns etwas bedeutet und wert ist, spüren wir manches Mal erst wirklich, wenn es uns genommen wird. Vielen Menschen, mir auch, ist es mit dem gemeinschaftlichen Singen so gegangen. Besonders im Gottesdienst oder bei Trauerfeiern. Bei dem Abschied von einem Menschen, der zudem selbst mit größter Freude gesungen hat, nicht einmal in das Lied „Singt Gott, unserm Herrn“ frei mit einstimmen zu dürfen, tut in der Seele weh. Umso größer der Dank an alle, die dazu beitragen, daß wir Gottesdienste unter freiem Himmel feiern können und uns draußen auf dem Keyboard oder mit der Gitarre begleiten, die uns alle zum Singen bringen. Ob wir es nun gut können oder nicht. Auf daß es endlich wieder heißen kann: Singet dem Herrn, alle Lande. (1. Chronik 16,23)

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

07. Juli 2020 · Kategorien: Andacht

„Wir halten die Maske für völlig in Ordnung“, so wird heute in den NR ein Kaufmann aus Itzehoe zitiert. Es gebe schließlich bisher weder einen Impfstoff noch wirksame Medikamente gegen das Coronavirus. Deshalb sei es ein Zeichen des Respekts, gerade gegenüber der älteren Generation, sorgfältig auf den Infektionsschutz zu achten. „Maske, Abstand, Händewaschen, damit sind wir doch bisher gut gefahren und das sollten wir auch weiter tun… Die Gesundheit der Kunden und Mitarbeiter steht bei uns im Fokus.“ Eine klare Positionierung zugunsten der Beibehaltung der Maskenpflicht und der bewährten Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen. Ein deutliches Zeichen, daß der Blick nicht zuerst auf die eigene Befindlichkeit konzentriert ist, sondern auf die Rücksicht gegenüber der Bevölkerung in der Stadt, im Kreis, insbesondere der älteren und vorerkrankten. Ein Zeichen, das umso bedeutsamer und wichtiger ist, als nach monatelangen Einschränkungen die Stimmen derer wieder laut werden, die zuerst nach ihren je persönlichen Bedürfnissen fragen und deren Erfüllung einfordern.

Die Beibehaltung von Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen schlicht aus Rücksichtnahme ist ein Ausdruck von Besonnenheit, um es mit einem Wort aus der christlichen Tradition zu sagen. Besonnenheit meint die Fähigkeit der Abwägung zwischen Gütern und Werten, zwischen Haltungen und Verhaltensweisen, wobei eben nicht die egoistischen Bedürfnisse leitend sind, sondern die Akzeptanz der Lebensnotwendigkeiten und -bedürfnisse anderer Menschen. In diesem Sinne ist die Besonnenheit auch ein wesentliches Element der christlichen Grundhaltung der Nächstenliebe.

Und die wiederum, genau betrachtet, ist nicht ein äußeres Gebot, dem wir mehr oder weniger angestrengt folgen, sondern ein Ausdruck dessen, daß wir um die tiefe Verbundenheit zwischen uns Menschen wissen. Martin Buber übersetzt das Gebot: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Lk 10,27) mit den Worten Halte lieb deinen Genossen (deine Genossin natürlich auch), er (sie) ist wie du. Und daß wir das können, liegt darin begründet, daß wir genau dazu, zur Rücksicht, zur Besonnenheit, zur Liebe von Gott mit der Kraft des Heiligen Geistes beschenkt werden: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2. Tim 1,9) Diese Worte hängen seit Wochen an der Terrassenbrüstung neben St. Laurentii. Viele Menschen lassen sich davon stärken. Und bestärken darin, wie entscheidend und lebenswichtig nicht nur jetzt, aber besonders in diesen Wochen Rücksichtnahme und Respekt sind. Und wenn das bedeutet, weiterhin Masken zu tragen, wo Menschen sich begegnen, und sorgfältig den Abstand zu wahren, dann gehört auch das dazu.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

Empfangen werden in St. Laurentii mit Mund-Nasen-Schutz – selbstverständlich! Während des Gottesdienstes darf die „Maske“ abgesetzt werden, da ein großer Abstand (2 m) gewährleistet ist und die Gemeinde zur Zeit nicht singt.

27. Juni 2020 · Kategorien: Andacht

Wir reden über das Leid der Menschen, die in der Fleischindustrie arbeiten. Über Werksarbeiterverträge, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Unterkünfte, über die soziale Isolation der Bulgaren, Rumänen, Polen, über ihre Ausbeutung. Das ist richtig und wichtig, daß all das zum politischen und öffentlich verhandelten Thema wird, nachdem niemand, kein Politiker, aber auch keine Verbraucherin mehr so tun kann, als ob er oder sie nichts davon wüsste. Die Corona-Pandemie und die massenhaften Ansteckungen in den Schlachthöfen haben vor aller Augen gestellt, was vorher durchaus auch bekannt war, aber gerne verdrängt wurde. Das geht nun nicht mehr.

Aber es geht auch nicht mehr, daß wir nicht über das Leid der Tiere reden, über Massentierhaltung, Tiertransporte, Schlachthöfe. Über die geradezu unglaubliche Menge an lebenden, fühlenden Wesen, die zu keinem anderen Zweck als zu unserer Nahrung und unserem Genuß gequält und getötet werden. 16,7 Millionen Schweine im vergangenen Jahr in Deutschland, um nur eine der monströsen Zahlen zu nennen. Über das, was wir meinen zum Leben zu brauchen, müssen wir auch reden. In den letzten Tagen haben mir viele Menschen erzählt, daß es in ihrer Kindheit und Jugend höchstens einmal in der Woche Fleisch gab, meistens Sonntags. Und das reichte. Fleisch war teuer. Gut so. Was spricht dagegen, daß es das wieder wird, weil es, wenn überhaupt, nur Fleisch von Bio-Bauernhöfen und dem „Schlachter des Vertrauens“ gibt?

Und was spricht eigentlich dagegen, daß wir Menschen uns darauf besinnen, daß Tiere unsere Mitgeschöpfe sind, voller Leben und sicher auch fühlend wie wir – und wir sie gar nicht töten und verzehren? Weitgehend unbekannt ist, daß in der Schöpfungsgeschichte zu Beginn der Bibel für uns Menschen ausschließlich Pflanzennahrung vorgesehen ist: Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen auf der ganzen Erde, und Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu Eurer Speise. (1. Mose 1,29) Von Tieren als Nahrung ist dort nicht Rede. Aufbewahrt ist hier die alte Menschheitserinnerung, daß die Pflanzennahrung die eigentlich schöpfungsgemäße für uns Menschen ist. Martin Luther, der nun selbst auch wahrlich kein Kostverächter war, auch kein Vegetarier, hat zu dieser Bibelstelle gesagt: „Wir sehen hier, was Er uns für Speise schafft, nämlich Kräuter und Gewächse der Bäume. Darum glaube ich, daß unsere Leiber viel gesünder und stärker gewesen wären, wenn besonders das Essen von Fleisch nach der Sintflut nicht aufgekommen wäre. Denn obwohl die Erde nach dem Fall Adams verflucht und hernach durch die Sintflut sehr verderbt ist, so wäre doch die Nahrung und Speise von Kräutern viel reiner und feiner, als von Fleisch.“ Zumindest nachdenklich machen sollte uns das schon, ob nicht pflanzliche Nahrung allein nicht nur reichte, sondern auch besser für uns sei. Für den Leib sowieso, aber auch für Seele und Geist.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

17. Juni 2020 · Kategorien: Andacht

„Krise“ ist wohl einer der meistverwendeten Begriffe der vergangenen Wochen und Monate. Wir leben in einem Krisenmodus, auch wenn hier und da schon wieder der Versuch einer Art „Normalisierung“ des Alltags unternommen wird. „Krise“ klingt für uns meistens negativ, nach „Verlust“, nach dem, was uns bedroht und ängstigt, was morgen anders und eventuell auch schlechter sein wird als heute. Von seinem Wortsinn her meint „Krise“ aber zunächst eine Zeit, ein Moment, in dem sich etwas entscheidet, in dem unterschieden wird. Z.B. führen Lebenskrisen, eine schwere Erkrankung, ein Burn-Out, ein Verlust nicht wenige Menschen dazu, sich ernsthaft zu fragen, ob sie ihr Leben so weiterleben möchten und können wie bisher. Oder ob eine Veränderung, ein Wandel notwendig, gar lebensnotwendig sind.

Auch die „Corona-Krise“, die wir erleben, lässt sich als eine Zeit der Unterscheidung, der Entscheidung verstehen. Bei nicht wenigen Aspekten unserer Lebensweise ist in dieser Krise deutlich geworden, daß wir so nicht weiterleben können. Besonders gravierend zeigt sich das im Blick auf den Umgang mit Gottes Schöpfung, zu der wir als eines ihrer zahllosen Teile gehören. Nach biblischem Verständnis kommt uns Menschen dabei unter den Geschöpfen eine besondere Verantwortung zu: „Du, Gott, hast ihn, den Menschen, zum Herrn gemacht über deine Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“, so heißt es im 8. Psalm. Diese Aufgabe haben wir gehörig mißverstanden: Statt wie ein guter Hausherr oder eine Fürstin, die Verantwortung für ihren Hausstand oder ihren Herrschaftsbereich übernehmen, für das Wohlergehen und das Leben der ihnen Anvertrauten sorgen – das sind die Bilder, die bei dem Psalmvers mitschwingen – , haben wir die uns anvertraute Schöpfung zu unserem Nutzen ausgebeutet, sie mit Füßen getreten und tun es ohne Unterlaß weiter.

Die Übertragung des Corona-Virus wie auch anderer Viren von Tieren auf Menschen hängt unmittelbar mit der gnaden- und maßlosen Zerstörung des Lebensraumes von Tieren zusammen. Das hat diese „Krise“ in aller Deutlichkeit zutage gebracht. Und diese Zerstörung hängt nicht nur, aber wesentlich auch damit zusammen, daß weltweit immer mehr Weideland für immer mehr Schlachttiere gebraucht wird. Und unter welchen grauenhaften Umständen für Menschen und Tiere diese dann geschlachtet werden, auch das können wir schlicht nicht mehr übersehen nach den corona-bedingten Einblicken in die Abgründe der Fleischindustrie bei uns.

Mit der Schöpfung so zerstörerisch umzugehen bedeutet, die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder aufs Spiel zu setzen. Und sie bedeutet, die Würde und das Leben der Mitgeschöpfe mit Füßen zu treten und damit auch unsere eigene. Gottes Auftrag an uns heißt, Verantwortung für das Leben aller Geschöpfe zu übernehmen. Daß wir das viel zu wenig tun, meist gar das Gegenteil – die „Krise“ macht es unmöglich, davor die Augen weiter zu verschließen. Und macht es nötig zu fragen und zu entscheiden: Wie wollen und können wir weiter leben? Wollen wir z.B. überhaupt noch Fleisch essen und wenn ja, wie viel und welches Fleisch soll es sein? Das liegt allein bei uns. Mögen wir aus der Krise als bessere Haushalterinnen und Haushalter Seiner Hände Werk hervorgehen, verantwortungsvoller und liebevoller der Schöpfung gegenüber und allen Geschöpfen Gottes.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk

09. Juni 2020 · Kategorien: Andacht

Gestern habe ich meine Freundin in Hamburg besucht. Sie lebt in einem Seniorenheim. Immerhin gibt es dort bereits seit Wochen die Möglichkeit, daß Angehörige und Freunde die Bewohner am Gartenzaun treffen, zwei Meter Abstand und frische Luft sind dabei immer gewährleistet. So saßen wir uns gegenüber, konnten uns ansehen, auch miteinander sprechen. Für die kreative Lösung im Umgang mit dem viele Wochen währenden Besuchsverbot und die Ermöglichung eines Besuchs auch für mich als Freundin bin ich dankbar. Auch für alle umsichtigen Maßnahmen, die zum Schutz der besonders durch Corona gefährdeten Bewohner der Senioren- und Pflegeheime ergriffen wurden. Der Einsatz der Leitungen und Pflegekräfte in den Heimen ist immens gewesen und ist es noch, der Druck auf die Leitungen in bezug auf die Schutzmaßnahmen erheblich. Das alles macht es mir menschlich nachvollziehbar, wenn in einigen Heimen auch keine so kreativen Lösungen für die Kontaktaufnahme der Bewohner gefunden wurden wie in dem Heim in Hamburg.

Aber nicht nur nach den Lockerungen vom 4. Mai und vom 6. Juni stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen, danach, inwieweit das, was zum Schutz der älteren Menschen dienen soll, ihnen mittlerweile deutlich zum Nachteil gereicht, gar selbst gesundheitsgefährdend wird. Umfragen unter Angehörigen von Heimbewohnern haben ergeben, daß es vielfältige gesundheitliche Folgeschäden der Isolation gibt: verringerte kognitive Fähigkeiten, geringere Mobilität, Gewichtsabnahme, Zunahme von Depressionen.

Trotz der Besuchsmöglichkeit am Zaun ist meine Freundin traurig, weint viel, mag nicht essen; die mit Parkinson einhergehende Depression verstärkt sich. Als wir uns am Zaun gegenüber sitzen, ist durch den Abstand die Verständigung nicht leicht, nicht immer kann meine Freundin mich verstehen. Und sie fühlt sich eingesperrt, ihrer Freiheit beraubt, sehnt sich nach dem Park, wo wir in einem kleinen Café unter einer großen Kastanie sitzen, sie ihrem Enkel beim Spielen zuschauen kann.

Als wir am Zaun zusammen sitzen, trainieren auf dem Sportplatz hinter uns etwa dreißig Kinder Fußball. Das sieht nicht wirklich wesentlich anders aus sonst; hier scheint die „Normalität“ weitgehend wieder eingekehrt. Die Bewohnerinnen in Seniorenheimen sind davon meistens noch weit entfernt. Ihnen fehlt oft die Kraft, sich für Veränderungen einzusetzen, auch den Angehörigen, die sich nicht selten hilflos fühlen, wie ich aus eigener Erfahrung nur zu gut weiß. „Tu den Mund auf für die Stummen und für die Sache derer, die verlassen sind“, heißt es im Buch der Sprüche (31,8). Diese Aufgabe zu übernehmen tut gerade jetzt not, damit sich nicht die, die wir schützen wollen, von uns verlassen fühlen.

Pastorin Dr. Wiebke Bähnk